Deutschland springt sich fit: Das Trampolinspringen boomt. Ob konventionell oder in umgebauten Industriehallen. Jumpen, fliegen, lachen ist angesagt. Und es gibt Gründe für den Hype.
Lautes, fröhliches Gelächter. Kinderstimmen schießen durch die Halle. Im Hintergrund elektronische Musik. Rhythmische Bässe und akzentuierte Snares wechseln sich ab und drängen unbewusst zur Bewegung. Ein zehnjähriger Junge im Deutschland-Trikot, kurzer Sporthose und blonden Haaren raunt seinem Freund zu: »Komm wir springen rüber zur Schnitzelgrube«. Der Freund nickt. Das Trampolinspringen bereitet beiden sichtlich Spaß – sie hüpfen scheinbar mühelos an mir vorbei. Mein Kopf glüht. Der Schweiß steht mir auf der Stirn und läuft langsam die Schläfen hinunter. Das T-Shirt klebt nass an meinem Rücken.
Kraftvoll springe ich vom Boden ab. Die engen Socken an den Füßen tauchen tief in das unter mir liegende Sprungtuch. Die Sprungfedern knarzen unter meinem Gewicht. Aktion und Reaktion. Das Trampolin katapultiert mich gut 1,5 Meter senkrecht in die Höhe. Meine Arme rudern, um den Impuls auszugleichen und die Balance in der Luft zu halten.
Am höchsten Punkt angekommen – ein kurzes Gefühl von Schwerelosigkeit. Es erinnert mich an meine Kindheit, als ich auf dem Spielplatz im kindlichen Übermut versucht hatte, mit der Schaukel einen Überschlag um den oberen Stützbalken zu machen. Heute kenne ich dieses »Hui«-Gefühl nur noch beim Fahren mit der Achterbahn, oder wenn man mit dem Auto zu schnell über eine Bodenschwelle fährt. In der Luft stehend drehe den Kopf auf die linke Seite und mein Blick fällt auf die runde Uhr, welche unter den großen Hallenfenstern hängt.
Im Moment der Landung wird mir bewusst, dass ich erst 20 Minuten von einem Sprungtuch zum Nächsten hüpfe. Ein »Puuuh«-Gefühl macht sich breit. Das Herz hämmert. Der Atem pumpt. Ich muss mir eingestehen, dass ich ziemlich platt bin. »Trampolinspringen hat es ja wirklich in sich«, denke ich und springe in hohem Bogen auf das nächstliegende Sprungtuch. Von dort aus jumpe ich weiter durch den Trampolin-Park – immer weiter. Meine Haare sind in Schweiß gebadet, die Oberschenkelmuskeln spannen und brennen vor Anstrengung, aber ich höre nicht auf – denn ich habe unglaublich viel Spaß.
Großer Spaß, nicht nur für die Kleinen
Die meisten standen zuletzt im Kindesalter auf den instabil wirkenden Sportgeräten. Zwar mag die Scheu bei dem ein oder anderen groß sein, doch entwickelt sich das Trampolinspringen gerade zu dem Trendsport schlechthin, den USA folgend.
Kaum ein anderes Sport-Angebot bringt so viel Bewegungsfreiheit und Freude mit sich, wie das Springen auf dem Trampolin.
Der Grund warum gerade Trampolin-Hallen so gefragt sind:
Das Jumpen ist nicht nur etwas für durchtrainierte Sportler. Jeder Besucher darf hüpfen und toben, wie er will – Inzwischen locken in Deutschland rund 20 Trampolinparks mit umfangreichen Hindernis-Parcours.
Trampolinehallen Bayern und Baden Württemberg
JUMP TOWN Augsburg
Telefon: 0821 34636600
Adresse: Gubener Str. 4, 86156 Augsburg
Öffnungszeiten:
Freitag | 13:30–21:00 |
Samstag | 09:30–21:00 |
Sonntag | 09:30–21:00 |
Montag | 13:30–21:00 |
Dienstag | 13:30–21:00 |
Mittwoch | 13:30–21:00 |
Donnerstag | 13:30–21:00 |
AirHop Trampolinpark München
Öffnungszeiten:
Freitag | 12:00–22:00 |
Samstag | 09:00–22:00 |
Sonntag | 09:00–21:00 |
Montag | 12:00–21:00 |
Dienstag | 12:00–21:00 |
Mittwoch | 12:00–21:00 |
Donnerstag | 12:00–21:00 |
Xtreme Jump Ulm
Öffnungszeiten:
Freitag | 13:30–21:00 |
Samstag | 09:30–21:00 |
Sonntag | 09:30–21:00 |
Montag | Geschlossen |
Dienstag | 13:30–21:00 |
Mittwoch | 13:30–21:00 |
Donnerstag | 13:30–21:00 |
Sprungbude
Öffnungszeiten:
Freitag | 14:00–22:00 |
Samstag | 10:00–22:00 |
Sonntag | 10:00–20:00 |
Montag | Geschlossen |
Dienstag | 14:00–21:00 |
Mittwoch | 14:00–21:00 |
Donnerstag | 14:00–21:00 |
Der »Big Bounce«
Spätestens seit TV-Sendungen wie »Big Bounce«, oder »Ninja Warrior« hat sich das Trampolinspringen zu einer fest etablierten Trendsportart entwickelt. Denn Kreativität ist gefragt! Dazu sind Trampolin-Parks mit ihren individuellen Angeboten perfekt, sich richtig auszupowern.
Etwa die Kraft im Hindernis-Parcours erproben und man man an Ringen, Stangen oder Netzen einen Weg über tausende Schaumstoffwürfel bahnen. Jedes Angebot beansprucht verschiedene Muskelgruppen und stärken dein Körpergefühl.
Sprung ins Vergnügen
Los geht’s: Sportklamotten an, Aufkleber mit der gebuchten Springzeit auf das Shirt kleben und die Füße in die rutschfesten Jump-Socken zwängen.
Falls der letzte Trampolinsprung länger her ist, bei dem können Trampoline ein gewisses Unbehagen auslösen. Hierfür ist der Free-Jump-Bereich der Hallen bestens geeignet. Ungeübte können sich hier in Ruhe mit den Sprungtüchern vertraut zu machen. Ob auf der Stelle, in der Hocke, sich auf den Rücken oder Po fallen lasse – Spring nach Lust und Laune. So tastet man sich nach und nach an kleine akrobatische Kunststücke heran. Ein lauter Freudenschrei tut es natürlich auch.
Augsburg auf den Sprung gekommen
In München und Umgebung bietet sich das »Air Hop« an. Ulm und Augsburg ziehen mit Familienunternehmen nach und bieten abwechslungsreiche Sprungangebote:
Das Jump Town Augsburg ist neu und mit 2500qm eine der größten Trampolinhallen im süddeutschen Raum. Für Freizeit-Ninjas, Parkour- und Freestyle-Runner genau das richtige! Neben diversen Trampolinkombinationen fordert und fördert der Hindernis-Parcours Geschick und Haltevermögen.
„Das Wichtigste beim Trampolinspringen ist der Fun-Faktor.“
Wer sich als Anfänger an Schrauben, Purzelbäumen und Überschlägen versuchen möchte, dem garantiert die Schnitzelgrube eine weiche Landung. Vorab sind ein paar Probesprünge zu empfehlen, um Flugkurve und Landung zu erproben. Auch wenn tausende Schaumstoffwürfel einladen – von Kopfsprüngen ist strikt abzuraten, denn der Schaumstoff verhält sich nicht wie ein Wasserbecken, sondern bremst den Fall abrupt ab. Die Halswirbel werden es danken.
Jumpen in einer Halle: Ein positives Miteinander
Wert legt das Jump Town auf den Umgang mit den Gästen. »Wichtig ist uns, dass eine Teamdynamik, ein positives Miteinander entsteht. Unsere Trainer geben nicht nur Tipps, sondern fordern auch mal zu einem spontanen Wettkampf auf dem Battle-Beam (Schlagabtausch auf einem Balken) oder der Jump Wall auf. Zwischendurch organisieren sie kleine Wettrennen im Freisprung-Bereich, oder animieren zu einem lustigen Dodgeball-Game (Völkerball auf Trampolinen). Die Gewinner erhalten dann ein gratis Slush-Eis ihrer Wahl.«, sagt der Geschäftsführer Daniele Calderone.
Fazit: Nach einer Stunde in der Trampolinhalle ist man auch als geübter Sportler fix und fertig. Beim Springen werden bis zu 400 Muskeln gleichzeitig aktiviert. Der Hype ist schnell nachzuvollziehen: Der Spaßfaktor ist so hoch, dass man kaum aufhören will.
© Bilder & Videos: Markus Wegertseder, Jump Town Augsburg, Jaan Baalke