Auf dem Weg zur Arbeit stehen Millionen Menschen jeden Tag stundenlang im Stau, sind in überfüllten Zügen oder mit dem Fahrrad unterwegs, denn umziehen kommt für sie nicht in Frage. Andere ziehen in die Stadt, um den Arbeitsweg gering zu halten.
Nachts hat München 1,5 Millionen Einwohner. Doch tagsüber steigt die Zahl durch die Pendler sauf fast zwei Millionen an. Morgens länger schlafen, in Ruhe einen Kaffee trinken, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – davon können viele Pendler nur träumen, denn sie reisen jeden Tag über weite Distanzen zur Arbeit. Pendeln kostet nicht nur Geld und Zeit, sondern auch Nerven: 22 Prozent der Pendler sind zwischen 30 und 60 Minuten pro Strecke unterwegs. Dazu kommen fünf Prozent, die länger als eine Stunde brauchen. Das Ganze dann noch einmal auf dem Weg nach Hause. Deshalb entscheiden sich viele für den Umzug in die Stadt. Doch bringt das Wohnen in der teuersten Stadt Deutschlands wirklich Vorteile? Wir haben uns in München umgehört.
„Es war ein absoluter Krieg, hier eine Wohnung zu finden“
Vanessa, 24
Marketing-Managerin
Quirin, 28 Jahre aus Rehling
1. Woher kommst du?
Aus Rehling im Landkreis Aichach
2. Du pendelst jeden Tag mit dem Auto nach München, warum hast du dich dafür entschieden?
Da ich einerseits ein Haus hier in Rehling habe und andererseits mein gesamter Freundeskreis und meine Familie hier leben, kam ein Umzug für mich nie in Frage. Außerdem mag ich die Ruhe auf dem Land einfach lieber als die Stadt.
3. Haben die Kosten für dich eine große Rolle gespielt?
Auf jeden Fall, München ist mir zum Wohnen einfach zu teuer, der Kauf einer Wohnung würde mich hier ja zwischen sechs- und neunhunderttausend Euro kosten.
4. Was sind deiner Meinung nach die Vorteile, doch nach München zu ziehen?
Ich würde mir am Tag sicher einige Stunden auf der Autobahn und im Stau einsparen und hätte einen kürzeren Arbeitsweg.
5. Hast du jemals überlegt, nach München zu ziehen?
Ja, ganz am Anfang mal kurz, das habe ich auf Grund der hohen Kosten allerdings schnell wieder verworfen.

„Ich verbringe jeden Tag vier Stunden im Zug“
Heike, 26
Volontärin
Jennifer, 30 Jahre aus Bad Aibling
1. Woher kommst du?
Aus Bad Aibling.
2. Du hast in München studiert. Wieso hast du dich fürs pendeln entschieden?
Weil ich in Bad Aibling mit meinem Freund zusammenwohne und es eine relativ gute Zuganbindung nach München gibt.
3. Haben die Kosten eine große Rolle für dich gespielt?
Nicht die größte, da das Pendeln ja auch Geld kostet. Es wäre für mich unterm Strich auf dasselbe rausgekommen.
4. Was sind deiner Meinung nach die Vorteile, doch nach München zu ziehen?
Die Vorteile sind, dass eben das lästige Pendeln wegfällt und man mehr am Münchner Leben teilnehmen kann.
5. Hast du jemals überlegt, nach München zu ziehen?
Ja, habe ich, da ich München sehr lebenswert finde.

Mein Pendler-Tagebuch: Ein kleiner Auszug
Di, 29.11. Aibling 7 Minuten (Meridian)
Do, 1.12. Rosenheim – Muc Bahnübergangsstörung Nothalt und Zugüberholung 30 Minuten
Di, 6.12. Muc – Ro, Außerplanmäßiger Halt wegen Bahnübergangsstörung 7 Minuten, deswegen Anschlussmöglichkeiten verpasst von Rosenheim nach Bad Aibling ⇒ weitere 40 Minuten Wartezeit
„Ich zahle lieber ein bisschen mehr für meine Wohnung als zu pendeln“
Alexandra, 26
Volontärin
Die Grafik zeigt die Verbindungen mit der Region – je dunkler, desto mehr Pendler. Die meisten kommen aus: 1. Stadt Dachau (7722), 2. Germering (7082), 3. Augsburg (6513), 4. Unterschleißheim (5073), 5. Olching (4775). 1336 Leute nehmen täglich eine eineinhalb stündige Fahrt von Regensburg nach München auf sich. Ins Umland pendeln sie am häufigsten nach Unterföhring, Freising und Garching. Quelle: tz.de